Forum
Thema: "Bildung für Deutschland"
Angeregt durch ein kürzlich gehaltenes Gespräch möchte ich hier mal das Thema Schule einwerfen. Wie findet ihr das aktuelle Schulsystem? Welche Dinge findet ihr angenehm? Welche Dinge kann man besser machen? Wie sieht eure Wunschschule aus, in die ihr eure Kinder schicken wollt? Ich bin einfach mal gespannt wie weit ich von eurer Meinung entfernt liege. Ich bitte um rege Beteiligung.
ohne hier die nachfolgenden beiträge antizipieren zu wollen, aber der dummlall ruft jetzt schon ganz laut ...
Ich würde meine Kinder auf ner Privatschule schicken wollen da die Lernmethoden in kleineren Klassen ergibiger sind und sich jeder Schüler frei entfalten kann.
Ach ja.... Privat ist also ein Konzept? Das spricht schon wieder für die Qualität, die eine Diskussion hier nehmen wird.
Meiner Erfahrung nach gibt es diverste gute Konzepte (privat und staatlich). Es gibt keine perfekte Schulform, die für jedes Kind geeignet ist. Das hängt in erster Linie immer von der Individualität des Kindes ab, für das man auf Schulsuche ist. Für mich sind da immer viele Faktoren ausschlaggebend.
Meiner Erfahrung nach gibt es diverste gute Konzepte (privat und staatlich). Es gibt keine perfekte Schulform, die für jedes Kind geeignet ist. Das hängt in erster Linie immer von der Individualität des Kindes ab, für das man auf Schulsuche ist. Für mich sind da immer viele Faktoren ausschlaggebend.
Bleiben wir mal bei der Klassengröße. Welche Schülerzahl haltet ihr für sinnvoll? Ich könnte mit 20 gut leben.
Selbstverständlich würde es wohl für jedes Kind eine andere Schule geben, wenn es darum ginge, die Schule perfekt individuell zugeschnitten zu bekommen. Das ist illusorisch. Um realistisch zu bleiben, bliebe die Frage: Wieviel solcher angepassten Schultypen sollte es geben? Angepasst beispielsweise an das Lernniveau? Beispielsweise 3 Kategorien? Hilfsschule, Normalschule und Eliteschule? Das widerspräche jedoch sehr stark dem möglicherweise kommenden Prinzip der Inklusion (Behinderte in Normalschulen). Mir würde diese Dreiteilung übrigens zusagen. Ein Wechsel zwischen diesen Schultypen sollte jederzeit möglich sein. Eine Teilung in Grund- , Haupt- und Realschule und Gymnasium halte ich für eine schlechte Lösung.
Auch finde ich die Schulzeit viel zu lange, wenn man mal vom Gymnasium ausgeht. Die Normalschule würde ich bei einer Dauer von 7 Jahren sehen. Hilfsschule etwas länger, Eliteschule kürzer. An allen drei Schultypen ist der gleiche Abschluss möglich. Außerdem sehe ich inhaltliche Rahmenpläne bundesweit, also für Gesamtdeutschland, als wesentlich bessere Lösung. Dies ermöglicht immerhin unproblematische Schulwechsel innerhalb Deutschlands. Ich bin generell der Meinung, dass es ein einheitliches Schulsystem in Deutschland geben sollte. Warum soll jedes Land, jede Stadt und jede Schule ihr eigenes Süppchen kochen? Schulbildung sollte ein einheitlicher Standard sein, ein messbares Kriterium.
Selbstverständlich würde es wohl für jedes Kind eine andere Schule geben, wenn es darum ginge, die Schule perfekt individuell zugeschnitten zu bekommen. Das ist illusorisch. Um realistisch zu bleiben, bliebe die Frage: Wieviel solcher angepassten Schultypen sollte es geben? Angepasst beispielsweise an das Lernniveau? Beispielsweise 3 Kategorien? Hilfsschule, Normalschule und Eliteschule? Das widerspräche jedoch sehr stark dem möglicherweise kommenden Prinzip der Inklusion (Behinderte in Normalschulen). Mir würde diese Dreiteilung übrigens zusagen. Ein Wechsel zwischen diesen Schultypen sollte jederzeit möglich sein. Eine Teilung in Grund- , Haupt- und Realschule und Gymnasium halte ich für eine schlechte Lösung.
Auch finde ich die Schulzeit viel zu lange, wenn man mal vom Gymnasium ausgeht. Die Normalschule würde ich bei einer Dauer von 7 Jahren sehen. Hilfsschule etwas länger, Eliteschule kürzer. An allen drei Schultypen ist der gleiche Abschluss möglich. Außerdem sehe ich inhaltliche Rahmenpläne bundesweit, also für Gesamtdeutschland, als wesentlich bessere Lösung. Dies ermöglicht immerhin unproblematische Schulwechsel innerhalb Deutschlands. Ich bin generell der Meinung, dass es ein einheitliches Schulsystem in Deutschland geben sollte. Warum soll jedes Land, jede Stadt und jede Schule ihr eigenes Süppchen kochen? Schulbildung sollte ein einheitlicher Standard sein, ein messbares Kriterium.
"Hilfsschule, Normalschule und Eliteschule?"
Bei staatlichen Schulen darf es solche Unterteilungen garnicht geben. Da müssen alle auf die selbe Schule.
Wenn jemand meint er könne mehr als andere, dann kann er auf eine spezielle Privatschule gehen.
Bei staatlichen Schulen darf es solche Unterteilungen garnicht geben. Da müssen alle auf die selbe Schule.
Wenn jemand meint er könne mehr als andere, dann kann er auf eine spezielle Privatschule gehen.
Das ist woh die Diskrepanz zwischen aktuellem System und Wunschvorstellung. Mir gefällt der Ansatz Hilfs- , Normal- und Eliteschule recht gut. Ansonsten bin ich schon dafür, dass es einheitliche Systeme, also Gleichbehandlung gibt. Grund- und Leistungskurse finde ich beispielsweise einen schlechten Ansatz. Wer die Schule mit "gut" in Mathematik abschließt, sollte genau den dafür entsprechenden Standards genügen, egal ob er auf die Hilfs-, Normal- oder Eliteschule gegangen ist. Die Art der Schule sollte keine Diskreminierung darstellen, sondern lediglich an das Lerntempo des Schülers angepasst sein. Warum sollte sich ein Schüler mit guter Auffassungsgabe 12 oder gar 13 Jahre mit dem für ihn lächerlichen Schulstoff aufhalten. Er sollte doch ruhig nach 5 oder 6 Jahren die Schule beenden können und dann nach seinen Vorstellungen ein Studium aufnehmen oder eine Lehre beginnen. Genauso würde ich einem Hilfsschüler die Möglichkeit eröffnen zu studieren. Möglicherweise benötigt er dann wirklich 12 oder mehr Jahre um das Niveau hierfür zu erreichen.
Die Schule sollte ein einheitlicher allgemeinbildender Standard sein.
Um die Diskussion noch weiter zu führen, wäre es für mich auch interessant wie ihr die aktuelle Art des Unterrichtens findet. Spannende Thesen hierzu findet man beim Hirnforscher Gerald Hüther. Der behauptet nämlich, dass die aktuell meist anzutreffende Art des Unterrichts schlichtweg falsch und Blödsinn ist. Einfach mal bei YouTube nach ihm suchen. Lohnt sich wirklich.
Die Schule sollte ein einheitlicher allgemeinbildender Standard sein.
Um die Diskussion noch weiter zu führen, wäre es für mich auch interessant wie ihr die aktuelle Art des Unterrichtens findet. Spannende Thesen hierzu findet man beim Hirnforscher Gerald Hüther. Der behauptet nämlich, dass die aktuell meist anzutreffende Art des Unterrichts schlichtweg falsch und Blödsinn ist. Einfach mal bei YouTube nach ihm suchen. Lohnt sich wirklich.
Genau Campras, deswegen bin ich eben dafür das man mit 14 Jahren seiner Berufung nachgehen kann.
Ab diesem Alter will man sich e spezielisieren und wenn man eben die Chance bekommt seine Richtung zu gehen, dann gibt man sich auch besonders viel Mühe. Der Motivationsfaktor wäre viel höher.
Motivation ist sowieso die beste "Schulform"
---------------------------------------------------------------------------------------------
Und dies einmal nebenbei:
TEDxRheinNeckar - Vera F Birkenbihl - Warum Unterricht an deutschen Schulen nicht funktionieren KANN
http://www.youtube.com/watch?...XhLbA&feature=share
Ab diesem Alter will man sich e spezielisieren und wenn man eben die Chance bekommt seine Richtung zu gehen, dann gibt man sich auch besonders viel Mühe. Der Motivationsfaktor wäre viel höher.
Motivation ist sowieso die beste "Schulform"
---------------------------------------------------------------------------------------------
Und dies einmal nebenbei:
TEDxRheinNeckar - Vera F Birkenbihl - Warum Unterricht an deutschen Schulen nicht funktionieren KANN
http://www.youtube.com/watch?...XhLbA&feature=share
Im Schulunterricht sollte unbedingt jedes Jahr ein 14 Ta"giger Aufenthalt in einem Wehrlager enthalten sein.Meine ehemaligen Kameraden und ich konnten uns dort voll entfallten.Diese vormilita"rische Ausbildung ist uns in guter Erinnerung geblieben.
Im Schulunterricht sollte unbedingt jedes Jahr ein 14 Ta"giger Aufenthalt in einem Wehrlager enthalten sein.Meine ehemaligen Kameraden und ich konnten uns dort voll entfallten.Diese vormilita"rische Ausbildung ist uns in guter Erinnerung geblieben.
Wenn das nicht zur Pflicht wird, denn ich würde meine Kinder nicht zum Wehrlager schicken !
Dann lieber ein Praktikum in dem Bereich mit dem man mal zutun haben möchte.
Dann lieber ein Praktikum in dem Bereich mit dem man mal zutun haben möchte.
Na, zumindest schon mal eine Stimme die mir beipflichtet, dass Spezialisierung in der Schule noch nichts zu suchen hat. Schule kurz und einheitlich und dann sofort rein in die Spezialisierung ist auf jeden Fall meine Meinung.
Dem Beitrag von der Frau Birkenbihl ist meinerseits nur zu zustimmen. Kurzweilig und spannend. So sollte Unterricht sein. Wie sagt sie so schön: "Lernen ist wie Sex". Es sollte begeistern und Freude machen. Ähnlich argumentiert der Hirforscher Gerald Hüther auch. Er spricht sich deutlich gegen Belohnung (man höre und staune) und Bestrafung aus. Die Darbietung des Wissen soll eher eine Einladung sein, auf Entdeckerreise zu gehen, um letztlich inspiriert mit neuem Wissen daran zu wachsen. Basierend auf Begeisterung. Er geht sogar soweit, dass er nicht einmal ein Motiv geben möchte. Ziel ist es wohl eher, dass die Schüler von sich aus nach Höherem streben. Diese Eigenschaft sei den Kindern in die Wiege gelegt. Leider wird sie vielen Kindern durch die Schule genommen.
Was die Lerninhalte konkret betrifft, kann man weit ausholen. Was gehört zum Allgemeinwissen, welches jedem Schüler nahe gebracht werden sollte? Wehrunterricht sehe ich hier ehrlich gesagt nicht, wobei es sicher eine spannende aktive Beschäftigung für die Jungen ist und somit, genau wie Ralf schreibt, die beste Voraussetzung fürs Lernen gegeben ist.
Dem Beitrag von der Frau Birkenbihl ist meinerseits nur zu zustimmen. Kurzweilig und spannend. So sollte Unterricht sein. Wie sagt sie so schön: "Lernen ist wie Sex". Es sollte begeistern und Freude machen. Ähnlich argumentiert der Hirforscher Gerald Hüther auch. Er spricht sich deutlich gegen Belohnung (man höre und staune) und Bestrafung aus. Die Darbietung des Wissen soll eher eine Einladung sein, auf Entdeckerreise zu gehen, um letztlich inspiriert mit neuem Wissen daran zu wachsen. Basierend auf Begeisterung. Er geht sogar soweit, dass er nicht einmal ein Motiv geben möchte. Ziel ist es wohl eher, dass die Schüler von sich aus nach Höherem streben. Diese Eigenschaft sei den Kindern in die Wiege gelegt. Leider wird sie vielen Kindern durch die Schule genommen.
Was die Lerninhalte konkret betrifft, kann man weit ausholen. Was gehört zum Allgemeinwissen, welches jedem Schüler nahe gebracht werden sollte? Wehrunterricht sehe ich hier ehrlich gesagt nicht, wobei es sicher eine spannende aktive Beschäftigung für die Jungen ist und somit, genau wie Ralf schreibt, die beste Voraussetzung fürs Lernen gegeben ist.
Klingt alles wunderbar, was Du da beschreibst... ABER: sind es wirklich die Schule oder die Lehrer, den den Kindern den Spaß an neuem Wissen nehmen? Oder ist da nicht vor allem das Elternhaus gefragt? Wenn Kinder im Kindergartenalter vorm Fernseher geparkt werden, oder von einem Kurs zu nächsten geschleppt werden, wenn sie nicht Kind sein dürfen, dann ist meist von ihrer natürlichen Begeisterung und ihrem Wissensdrang nicht mehr viel übrig. Wo darf ein Kind wirklich Kind sein und sich entsprechend seiner Neigungen ung Begabungen frei entwickeln? Wenn ich mich umsehe, dann sehe ich immer wieder Kinder, die bereits schon im Vorschulalter den Anforderungen ihrer Eltern gerecht werden müssen. Die einen werden vom Fußball über den Geigenunterricht zum Töpfern geschleppt und haben nicht mal den Raum, das all die Eindrücke und ihre tatsächlichen Wünsche überhaupt wahrnehmen geschweigen denn verarbeiten zu können. Die Anderen werden nach der Kita vor diversen "pädagogisch" wertvollen Kindersendungen geparkt. Die einen werde überfordert, die anderen trifft die totale Unterforderung.
Und die Lehrer haben dann die "tolle und dankbare" Aufgabe, mit diesen Kindern lernen zu dürfen. Wie soll das gehen? Wie sollen Lehrer mit bis zu 29 Kindern in einer Klasse jedem einzelnem Kind gerecht werden? Wie sollen sie ihre Klasse kennenlernen, wenn Stellenweise kaum Austauch mit den Elternhäusern stattfindet? Wie sollen sie die Stärken und Schwächen erkennen und fördern?
Es gibt tolle Schulkonzepte und auch wunderbare Lernmethoden, die die Neugier der Kinder wecken und die ohne Noten klarkommen. Es gibt aber auch Einrichtungen, in denen Kinder nur verwahrt werden. Ein gutes Konzept allein reicht auch nicht... man muß auch bereit sein, es mit Leben zu erfüllen.
Nur, damit sich eine neue Sicht und ein "modernes" Lernen durchsetzen können, muß ein Umdenken in der Gesellschaft stattfinden. Es sollten Begriffe wie Schule und Lernen. Leistungsgesellschaft und diverse andere Begriffe neu definiert werden. Da reicht reden nicht. Es muß auch gelebt werden.
Meine Tochter hat mir vor einiger Zeit mal die Frage gestellt, warum sie in die Schule gehen muß. SIe argumentierte, das sie alles Wichtige, was sie fürs Leben braucht dort eh nicht lernt und das sie das Gefühl hat, das sie dort klein gehalten und dumm gemacht wird. Sie weiß aber auch, das sie diesen Zettel mit den Schulabschluss braucht, um in unserer Gesellschaft eine Chance zu haben, angemessen und respektiert leben zu dürfen.
Und die Lehrer haben dann die "tolle und dankbare" Aufgabe, mit diesen Kindern lernen zu dürfen. Wie soll das gehen? Wie sollen Lehrer mit bis zu 29 Kindern in einer Klasse jedem einzelnem Kind gerecht werden? Wie sollen sie ihre Klasse kennenlernen, wenn Stellenweise kaum Austauch mit den Elternhäusern stattfindet? Wie sollen sie die Stärken und Schwächen erkennen und fördern?
Es gibt tolle Schulkonzepte und auch wunderbare Lernmethoden, die die Neugier der Kinder wecken und die ohne Noten klarkommen. Es gibt aber auch Einrichtungen, in denen Kinder nur verwahrt werden. Ein gutes Konzept allein reicht auch nicht... man muß auch bereit sein, es mit Leben zu erfüllen.
Nur, damit sich eine neue Sicht und ein "modernes" Lernen durchsetzen können, muß ein Umdenken in der Gesellschaft stattfinden. Es sollten Begriffe wie Schule und Lernen. Leistungsgesellschaft und diverse andere Begriffe neu definiert werden. Da reicht reden nicht. Es muß auch gelebt werden.
Meine Tochter hat mir vor einiger Zeit mal die Frage gestellt, warum sie in die Schule gehen muß. SIe argumentierte, das sie alles Wichtige, was sie fürs Leben braucht dort eh nicht lernt und das sie das Gefühl hat, das sie dort klein gehalten und dumm gemacht wird. Sie weiß aber auch, das sie diesen Zettel mit den Schulabschluss braucht, um in unserer Gesellschaft eine Chance zu haben, angemessen und respektiert leben zu dürfen.