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Susi Sorgenfreis Blog
Orchester 3
Susi Sorgenfrei | 21.02.2011 2 0
Zwei Geigen und ein Cello ! Fortsetzung 3
Die Tage gingen ins Land.
Niemand schien etwas vom Verbleib der tonangebenden Geige zu wissen.
Und das Cello schwieg.
Allabendlich spielte die kleine Geige nun neben dem großen Cello.
Den anderen Instrumenten kam es so vor, als spielte die kleine Geige sehnsuchtsvoller und kraftvoller als sonst.
Fragte man sie nach dem Grund, so schweifte ihr Blick in unbekannte Fernen.
Ihre Melodien klangen so schön wie niemals zuvor.
Eines Morgens schaute die kleine Geige wie immer zu dem Platz an ihrer Seite.
Doch der Platz war leer.
Suchend blickte sie sich um.
Augenblicklich hatte sie das Gefühl ihr Herz würde zu Stein erstarren.
Sie sah das Cello !
Und daneben, so als sei nie nie fort gewesen, die tonangebende Geige !
Eine eiskalte Hand griff nach ihrem Herzen !
Im Konzertsaal senkte sich ein dumpfes Schweigen nieder.
Die Instrumente unterbrachen ihre Aufwärmübungen, als sie den Blick der kleinen Geige sahen.
Tränenblind schaute sie auf das Cello und die Geige.
Die tonangebende Geige sah es und begann zu spielen.
Doch dieses mal setzte kein anderes Instrument ein !
Sie wussten, dass jetzt ein jeder Ton ein Ton zu viel gewesen wäre.
Der tränenblinde Blick der kleinen Geige versuchte hilflos Augenkontakt mit dem Cello aufzunehmen.
Es gelang ihr jedoch nicht.
Hilflos schloss sie die Augen !
Die letzten Tage, Abende, Nächte, zogen wie ein Film an ihr vorüber.
Jede einzelne Sekunde dieser Zeit erfüllte schmerzvoll ihr Herz.
Der Bogen setzte sich langsam, wie zum Trost, auf ihre Saiten.
Doch auch er konnte ihr keinen Ton entlocken.
Im Hintergrund spielte immer noch, hne Begleitung, die tonangebende Geige.
Sie schien es zu ignorieren, dass alle anderen Instrumente schwiegen.
Am Abend begann wie immer das Konzert.
Und noch immer schwieg die kleine Geige.
Den Konzertbesuchern schien es nicht aufzufallen, denn alle anderen Instrumente spielten kraftvoll wie an jedem Abend.
Die kleine Geige hielt stumm die Augen geschlossen.
Sie träumte vor sich hin.
Sie träumte von einem anderen Leben.
Sie träumte sich einfach fort.
Und sie musste fort !
Jäh, beim letzten Paukenschlag, fasste sie den Entschluss.
Sie würde gehen !
Es zerriss ihr beinahe das Herz.
Ihre Saiten erzitterten so sehr, dass der Bogen, der sich noch schützend über sie gelegt hatte, zu Boden fiel.
Das Herz der kleinen Geige zerbrach just in dem Augenblick, als der fallende Bogen den Boden berührte.
Nach dem Konzert wusste keines der anderen Instrumente ein Wort des Trostes.
Morgen würde sie gehen, vielleicht schon heute Nacht, so dachte die kleine Geige.
Sie wartete bis alle anderen zur Ruhe kamen.
Sie wartete bis alle schliefen.
Dann erhob sie sich leise.
Sie bemerkte in ihrem Kummer die Bewegung neben sich nicht.
Plötzlich fühlte sie sich gehalten.
Erzitternd erkannte sie das Cello.
Ein leiser Ton verließ ihre Saiten.
Doch der Ton kam nicht vom Bogen, da er ja zerbrochen.
Diese leisen Töne ihrer Saiten kamen von ihren Tränen.
Das Cello ließ sie nicht so einfach das Orchester verlassen.
Und die kleine Geige blieb.
Heßse Wogen der Sehnsucht durchfluteten ihr Herz.
All ihre Sehnsucht brach wie eine riesige Woge über sie herein.
Doch am nächsten Morgen war das Cello fort.
Die kleine Geige nahm sich abermals vor fort zu gehen.
Wieder und wieder, Tag für Tag, Abend für Abend und Nacht für Nacht.
Doch dieses Fortgehen würde sie doch vollends zerbrechen.
So blieb sie.
Nahm es hin, dass sie immerfort die kleine Geige sein würde.
Eine kleine Geige, mit einem großen Herzen, welches einfach nur lieben, und geliebt, werden wollte .Eine kleine Geige, dessen Herz mit jedem neuen Tag eine neue Narbe tragen würde.
Ein Irgendwann Einmal, ein Leises Vielleicht – jeden Anflug von Hoffnung verbat sie sich von Stund an.
Wurde die Hoffnung doch einmal mehr übermächtig in ihr, und drohte sie gar zu verbrennen, dann schaute die kleine Geige nur einmal mehr auf die tonangebende Geige und sah dann die brutale Wirklichkeit.
Sie sah, dass es immer so bleiben würde.
Und sie sah den kleinen Funken Hoffnung, der nur darauf wartete zu einem lodernden Feuer zu werden, welches den Weg in eine neue Zukunft wies.
Jede Nacht dachte die kleine Geige nach !
Was hatte sie denn erwartet ?
Das Cello und die tonangebende Geige – sie waren eins. Und das schon ewig lang.
Was sollte denn ihr Auftauchen, ihr Dasein, ihre Liebe, ausrichten ?
Die kleine Geige liebte das Cello von ganzem Herzen.
Nein – nicht vom ersten Moment an.
Ja – sie hatte sich sogar gewehrt.
Doch sie war machtlos gegen ihr Herz.
Es passierte ganz leise, ganz sanft – und plötzlich war es Liebe !
Es durfte nicht sein und dennoch passierte es.
All ihre Träume, ihre Hoffnungen, ihre Sehnsüchte – und allem voran ihre Liebe – galt seit Monaten dem Cello.
Doch das Cello kannte auch die Vergangenheit der kleinen Geige.
Sie war nicht immer die kleine, schüchterne, unscheinbare, Geige.
Dennoch hegte das Cello ein Gefühl für sie.
Und doch fehlte etwas.
Es fehlte sein Vertrauen.
So blieben kleine Worte, zärtliche Gesten und wunderbare Gefühle auf ewig im Verborgenen.
Auf immer würden die Schatten der Vergangenheit den Weg in eine Zukunft mit bleierner Undurchdringbarkeit verhüllen.
Jedoch eines würde immer bleiben :
Die Liebe der kleinen Geige zu dem großen Cello !
Selbst wenn ein jeder Blick erloschen,
jeder Atemzug verebbt,
jeder Knochen verblichen,
jedes Foto vergilbt –
diese Liebe wird leben
bis in die Ewigkeit !
Meinem geliebten Cello ! In ewiger Liebe, Deine kleine Geige