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ReimenderPoets Blog
Michelle...ich vermisse dich soooo sehr....dein Papa !!!
ReimenderPoet | 06.05.2008 11 3
Es war am Donnerstag den 19. März 1998. Ich brachte meine Freundin und unsere Tochter zu ihr nach Hause. (Anbei: es ist nicht meine leibliche Tochter, aber ich habe sie behandelt als wäre sie es und ich liebe sie genauso). Ich legte sie zu meiner Freundin ins Bett und wartete, bis sie aus dem Bad kam und sich neben die Kleine legte. Michelle war 2 Monate und 2 Tage alt, ihre Mutter 17. Michelle schenkte mir noch ein brabbeln und ein Lächeln, bevor ich zu mir nach Hause fuhr. Es war das Letzte Mal, dass ich Michelle lebend sah.
Da ich am Freitag viel vor hatte, konnte ich nicht zu meiner Freundin. Sie wußte aber, wo sie mich erreichen kann. Am Samstag musste ich sehr lange arbeiten und im Anschluss in die Disco, wo ich arbeitete. 5 Minuten, bevor ich los musste, klingelte das Telefon. Als wenn es nur um ein verlorenes Geldstück geht sagte meine Freundin :"Ich wollte nur kurz Bescheid sagen, dass Michelle tot ist." Als ich fragte seit wann und die Antwort bekam, dass Michelle seit Freitag früh tot ist, wollte ich wissen, warum sie mich nicht sofort angerufen hat. Die Antwort war ein Messerstich ins Herz : "Ich wollte dich nicht unnötig belasten."
Am 29. März 1998 waren wir abends bei der Leichenaufbahrung. Alle die mit waren verließen den Raum und meine Freundin bat mich noch letzte Fotos von Michelle zu machen. Ich fotographierte sie , legte aber dann die Kamera zur Seite, nahm meine Tochter aus dem Sarg und trug sie weinend auf den Arm zu einem Tisch, legte sie hin und versuchte sie wieder zu beleben. Der Pastor erschrak, nahm mir die Kleine ab und bat mich hinaus...ich war kaum ansprechbar.
Etwas lies mich nicht in Ruhe. Ich habe beim Katastrophenschutz ehrenamtlich mitgewirkt und wußte, wie ein Kind nach plötzlichen Kindstod aussieht wenn eine Woche vergangen ist. Michelle hatte diese Symtome nicht....viel mehr eine rote Gesichtshälfte, die eingefallen wirkte.
Am 30.März 1998 bei der Beerdigungszeremonie sprang meine Freundin plötzlich auf und rannte zum Sarg...Vor der gesammten Verwanndtschaft versuchte sie den Sarg zu öffnen.
Als wir vor dem Grab standen erzählte meine Freundin allen Verwanndten, dass ich der leibliche Vater bin, was diese bis heute glauben. Nach der Beerdigung wollte meine Freundin sich ablenken und ging auf eine Party, wo sie mit einer Discobekanntschaft ihren Spass hatte. Sie schliefen miteinander. Woher ich das weiß....mein bester Freund erzählte mir, dass er aus dem Urlaub zurückkam und eine heiße Nacht hatte. Als er mir ein Foto von seiner neuesten Eroberung zeigte, stockte mir der Atem...es war meine Freundin, von der er noch gar nix wußte. Nachdem ich ihm alles erzählt hatte, machten wir beide Schluss.
Am nächsten Tag bekam meine Ex einen Anruf vom Friedhof. Man hatte in der Nacht einen jungen Mann erwischt, der mit bloßen Händen das Grab aufgebuddelt hat und gerade dabei war den Sarg rauszuholen. Sie war schockiert und bat, dass man mich anrufen würde...doch das war nicht nötig....denn ich war dieser junge Mann...Ich wollte mein Kind nach Hause holen...nicht zu ihr...zu mir...
Auch heute nach 10 Jahren fehlt mir meine Michelle so sehr. Dieses Gedicht schrieb ich einen Tag nach dem Mord an ihr (meine Ex gestand mir Jahre später sie mit einem Kissen erstickt zu haben,weil sie es nicht duldete, dass ich die Kleine angeblich mehr liebe wie sie, weil ich sie gewickelt, gefüttert und ins Bett gebracht habe). Das Gedicht wurde auch in der Kirche vorgelesen:
Zu Jung
Michelle, warum musste das sein?
Du warst noch jung und viel zu klein!
Wie konnte das denn bloß geschehen?
ich kann es einfach nicht verstehen.
Für eine Rückkehr ist es nun zu spät,
denn dein Lebenslicht WURD ausgedreht.
Nach nur 2 Monaten ist es vorbei, Dein Leben,
man kann dir niemals eine zweite Chance geben!
P.S.: Seit 10 Jahren kümmere ich mich alleine um das Grab meiner Tochter, die nicht einmal einen Grabstein hat.
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